Donnerstag, 17. September 2009

Teil III - jetzt mit noch mehr Fotos -

Samstag 05.09.09 - Nachmittags

Einzug in unser neues Heim! Und die erste Woche im Roten Kreuz!


Nach dem wir im Restaurant essen waren, wurden wir mit dem Taxi nach Hause gebracht und haben das erste Mal unser neues zu Hause gesehen.
Auf dem ersten Blick ein wirklich netter Fleck Erde in Afrika. Auch für die Ugandischen Verhältnisse ist unser neues Heim schon wohl besser als die meisten anderen Wohnungen und Häuser in Fort Portal.

Nach dem Francis uns die Haustür aufgeschlossen und uns den Schlüssel übergeben hat, haben wir also den ersten Schritt in unser Reich gesetzt.
Der erste Eindruck von den Räumen war eigentlich durchweg positiv. Schöne große und recht helle Zimmer. Insgesamt haben wir zwei große Schlafzimmer, ein etwas kleines "Wohn- und Wohlfühlzimmer", einen kleinen Abstellraum, Küche und Bad.
Zwar waren die Einrichtungsgegenstände am Anfang sehr dürftig und wenn man es genau nimmt sind sie das immer noch. Aber mittlerweile haben wir uns ganz gut damit abgefunden und es ist ja auch nur für ein Jahr und was ist denn heutzutage schon ein Jahr? Außer eine komplette FC-Saison zu verpassen ist das doch nicht viel.
Unsere übersichtliche Ausstattung beschränkte sich am Anfang ausschließlich auf: zwei Betten mit Matratzen, einen kleinen Tisch (eher was für kleinwüchsige) mit vier Mini-Stühlen, wovon wir zwei mittlerweile als Nachttischschränkchen umgewandelt haben. Ein paar Teller, Tassen, Besteck und einem Gas-Kocher in der Küche.
Mit der Zeit gewöhnt man sich an alles, mittlerweile finde ich es auch gar nicht mehr so schlimm jeden morgen kalt duschen zu müssen, da es uns leider auch an einem Boiler für Warmwasser fehlt.

Die erste Woche bei der Arbeit war echt sehr gewöhnungsbedürftig und eigentlich so gar nicht nach meinem Geschmack. Die Arbeitsmentalität vieler Uganda ist etwas anders als die der meisten Deutschen. Verspätungen von einer Stunde oder mehr bei Meetings sind keine Seltenheit.
Montag und Dienstag haben wir rein gar nicht produktives getan. Wir sind mit einem Fahrer und noch einem anderen vom Red Cross von irgendwelchen "wichtigen" Personen zu den nächsten Gefahren, haben uns vorgestellt und uns ins Guestbook oder Visitorbook eingetragen. Ich hab sowieso das Gefühl, dass das eintragen in irgendwelchen Gästebüchern bei Behördengängen das wichtigste ist.
Am Mittwoch sollten wir gegen 10.oo Uhr im Office sein, da wir an dem Tag eine Malaria-Schulung in dem etwa 60km entfernten Kamwenge besuchen wollten.
Wie von den Deutschen erwartet waren wir auch pünktlich um kurz vor zehn im Büro. Abfahrbereit haben wir dann aber noch bis kurz nach zwölf auf dem Fahrer und den Wagen gewartet. Als wir dann endlich losfahren konnte, weil wir alle vollständig anwesend waren hieß es aber erst mal, es ist Mittagsessenszeit und wir sind in eine örtliche Pizzeria gefahren. Die Geste von Francis uns zur Pizza einzulanden war sicherlich sehr nett, aber eigentlich hatte ich noch gar keinen Hunger.
Als wir uns endlich auf dem Weg nach Kamwenge gemacht haben war es auch schon halb zwei. Auf der Fahrt zur Malaria-Schulung sind wir durch den Kibale National Park gefahren und haben am Straßenrand Affen sitzen sehen. Wenige Kilometer später haben wir auch noch Schimpansen gesehen, die kurz vor uns die Straße überquert haben. Das war schon sehr cool...
Im Kamwenge bei der Malaria-Schulung angekommen waren wir genau 15min da, haben uns mal wieder vorgestellt und die anderen haben sich vorgestellt und dann sind wir auch schon wieder gefahren. Das hatte ich mir eigentlich anderes vorgestellt...
Ein weiteres Highlight dieses Tage war die Fahrt von Kamwenge in eine ca. 15km entfernte Siedlung, wo wir noch Rot-Kreuz-Material abgegeben habe. Auf dieser Fahrt würde mir erstmal bewusst, warum das Ugandische Rote Kreuz ausschließlich Toyota Landcruiser als Einsatzfahrzeuge hat. Auf der Piste die wir in Deutschland nicht mal Spazierweg nennen würden konnte das Auto beweisen, was es alles kann. Es ging durch riesige Schlaglöcher, über Stock und Stein und Wasserlöcher dürften natürlich auch nicht fehlen.
Das war das einzig spannende in der Woche, am Donnerstag und Freitag sind wir wieder pünktlich im Büro gewesen. Nur leider wusste keiner so recht was mit uns anzufangen. Deswegen hieß es abwarten und Kaffee trinken. Zum Glück haben wir im Büro die Möglichkeit Internet zu benutzen, so konnten wir unsere Zeit noch sinnvoll nutzen und Mails nach Hause schreiben.

Das waren meine ersten zehn Tage, wie ihr seht noch nicht so ganz erfüllend, aber ich denke, dass wird sich mit der Zeit ändern, mal abwarten...

Hier ein paar Bilder von meiner Unterkunft:


das ist das Haus von aussen




unsere Küche!


...eine Sitzecke


das Badezimmer


mein Bett


mein Kleiderschrank


mein Büro


unser Garten


und zusetzt das Haus mit Vorgarten!

5 Kommentare:

  1. Hallo zusammen, jetzt melde ich mich mal zu Wort! Ich bin den CO-Autor der Posts! Für Marcel ist es leider nicht möglich seinen Block alleine zu pflegen, da die langsame Internetverbindung gerada mal zum Mailen reicht. Ihr könnt ihm aber gerne trotzdem Kommentare schreiben. Ich werde sie ihm zukommen lassen. Und ab und zu hat er bestimmt auch die Möglichkeit selbst in den Blog zu schauen.

    Gruß, Mathias

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  2. Hey Marcel!

    Ich bin leider schon am 13.09 geflogen und war auch nicht mehr unter der alten Nummer erreichbar. Ich habe jetzt ne prepaid karte. Die Nummer steht im Blog :)

    Echt cool zu lesen, was du so erlebst. Ich mein, du muss ja erstmal in den Alltag kommen... ich bin gespannt, was demnächst so deine Arbeit bzw. Projekte so machen. Hoffe, deine Bude steht mittlerweile soweit komplett ;-)

    Viele Grüße aus Thailand, Koh Samui!
    Giang

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  3. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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  4. Hallo Marcel,
    na endlich hat sich einer getraut in deinen Block zu schreiben.
    Ich finde das hört sich alles ziemlich spannend an was du schreibst.
    Was mir wohl auch total auf den Geist gehen würde ist, das mit dem langen Warten, das kenne ich auch aus Ecuador, da konnte man schon mal etwas länger auf den Bus warten und konnte froh sein wenn der überhaupt kam.
    Auch das Internet war soooooo langsam.
    Dann wollen wir mal hoffen, das du dir diese Mentaltität nicht zu sehr angewöhnst und als "Schildkröte" wiesderkommst.:-)
    Ich bin gespannt auf viele Berichte von Dir!
    Viele Grüße aus dem sonnigen Münster,
    Barbara

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  5. huhu,
    habe mir eben deine Bilder von deiner Bude angeguckt. Also ich muss sagen, ich finde die echt gut :) Hoffenlich bekomm ich sowas auch in australien, das würde mir schon total reichen.
    Ich lag heute den ganzen tag am Strand, aber nur unter den Palmen. Ich wollte die Sonne etwas meiden, da ich einen leichten Sonnebrand habe *lach

    Bis denne
    Giang

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