Montag, 26. Oktober 2009

Von der Kreisliga in die Nationalmannschaft!!!

Eine außergewöhnliche Erfolgsstory ;-)

Ich habe es schon immer gewusst, aus mir wird noch mal ein ganz großer
Fußballstar. Am vergangenen Samstag habe ich mein Debüt im Team der
deutschen Nationalmannschaft in Uganda gefeiert.

Leider waren die ersten beiden Partien im Dress des Nationalteams von keinem allzu großer Erfolg gekrönt. Gegen den tabellenletzten Skandinavien hat es leider nur zu einem 2:2 gereicht. Dabei war das deutsche Team in diesem Match die spielbestimmendere Mannschaft. Nur durch eine Unaufmerksamkeit in der
Schlussphase konnten die Gegner aber noch ausgleichen. Im Interview nach dem
Spiel sagte der Debütant Mess: "Das hätte nicht sein müssen, wir waren ganz
klar die bessere Mannschaft".

In der zweiten Partie des Tages Germany - Nederland war das Oranje-Team
einfach eine Nummer zu stark. Das Spiel ging mit 0:3 verloren, dabei hatte
das Team aus Germany kurz vor Schluss noch die Möglichkeit zum
Anschlusstreffer. Durch einen blitzschnell ausgeführten Einwurf von Mess, in
seinem zweiten Spiel im Jersey der Deutschen A-Nationalmannschaft, konnte er
erfolgreich einen Konter einleiten. Doch die gute Aktion von Marcel Mess
wurde leider nicht belohnt und so scheiterte der deutsche Stürmer Pete aus einem Meter vorm Tor.

Im Interview nach den beiden Spielen bestätigte der Bundestrainer
Friedrichsen, dass Mess auch für den nächsten Spieltag am 7. November sowie
für das EU-Turnier am ersten Dezember Wochenende normiert sein wird.



Donnerstag, 22. Oktober 2009

Nicht alles ist schön in Uganda...

Was soll man da nur machen?

Am Sonntagnachmittag des langen Unabhängigkeitswochenendes war es soweit, es
war ein kurzer Moment, der mir gezeigt hat, dass wir doch ein Stück weit
hilflos sind und das Uganda auch ganz anders sein kann.
Als wir nach unserer Motorradtour nach Hause kamen um uns umzuziehen, da klopfte es an der Tür und ein junges Mädchen von vielleicht 15 Jahren stand vor unserer Tür. Katrin öffnete ihr die Tür und erhielt von dem Mädchen einen Brief. Ich hatte es erst gar nicht mitbekommen und kam etwas später hinzu. In dem Brief, der an uns gerichtet war, stand folgendes:

Dear sir and madam.
I hope you are doing well? Back to me life is such differcult to live. I and
my sister we do not have where to live right now. Can we stay the rest of
our life with you humble people of God. We can do the house work as we go to
school. Please help us as orphan. Really we people are not easy in this
world. Please do this for us today. We love God so much. God bless you.
Help us please.
Reply if you can please.

Frei übersetzt steht in dem Brief soviel wie:

Sehr geehrte Dame,
sehr geehrter Herr,
ich hoffe Sie tun Gutes. Zurück zu mir, das Leben ist derartig schwer zu
leben. Ich und meine Schwester haben nichts, wo wir richtig leben können.
Können wir den Rest unseres Lebens bei Ihnen bleiben? Wir können ihre Hausarbeit machen, anstatt zur Schule zu gehen. Bitte helfen Sie uns Waisenkindern. Bitte tun Sie was für uns. Wir lieben Gott so sehr. Gott beschütze sie. Bitte helfen sie uns.
Bitte antworten Sie uns.

Wenn man so was liest, ist man in derartig hilflos, dass man garnicht weiß was man machen soll. Einerseits will man helfen, da einem das Kind so leid tut, andererseits ist es für uns unmöglich daraufhin was zu machen. Wir können nicht einschätzen, ob es die Wahrheit ist oder ob das Mädchen nur versucht etwas Geld zu bekommen.
Viele Menschen in Uganda denken, da wir Weiß sind und uns eine Reise nach
Uganda leisten können sind wir reich.

Wir haben dem kleinen Mädchen freundlich versucht zu erklären, dass es
nicht möglich ist, sie und ihre Schwester bei uns wohnen zu lassen.
Außerdem haben wir ihr gesagt, dass wir nicht die Art von Menschen sind, für die sie uns hält.

Ich hoffe, das wir alles richtig gemacht haben.

Gruß Marcel

Mittwoch, 21. Oktober 2009

Motorradtour zu den Crater Lakes - 11. Oktober 2009

Die Crater Lakes (deutsch: Krater Seen) sind eines von vielen Highlights in
der Umgebung von Fort Portal. Am Sonntag des Unabhängigkeitswochenendes beschlossen wir beim Frühstück, uns die etwa 40-50km entfernten Crater Lakes und die Ndali-Lodge anzugucken. Nach dem Frühstück machten wir uns dann mit dem Motorrad auf den Weg Richtung Kasese. Die ersten 30km führten über eine gute ausgebaute asphaltierte Landstraße. Anschließend, kurz vor Rwimi, mussten wir dann die Strasse verlassen und fuhren die restlichen Kilometer entlang der ersten kleinen Crater Lakes auf einer etwas anderen Strecke, einer Schotterpiste bestehend aus Sand und riesigen Schlaglöchern. Glücklicherweise lieh uns für diese Tour das Rote Kreuz eine Honda Enduro Maschine, für die diese Strecke ein Kinderspiel war.
Und ich habe die Fahrt richtig genossen, mal mehr oder weniger offroad zu fahren hat mega Spaß gemacht!
Nach etwa 15km abseits von der asphaltierten Strasse, erreichten wir die Ndali-Lodge. Wow, eine wirklich sehr sehr schöne kleine und gemütliche Lodge mit einer Hammer Aussicht. Wenn man im Pool der Lodge baden geht, kann man die wunderschöne Aussicht über Rift Valley genießen.
Leider fehlte uns dafür die Zeit, da es so aussah, als würde es jeden Moment anfangen zu regen. Also beschlossen wir nur ein Wasser zu trinken und uns dann wieder auf den Weg zu machen.
Ihr müsst wissen, wenn es in Uganda während der Regenzeit regnet, dann regnet es nicht nur kurz, sondern auch schnell mal für Stunden und das so stark, das wir in Deutschland schon Angst vor Überschwemmungen haben müssten.
Auf jeden Fall war es eine sehr gute Entscheidung zu fahren. Wir sind zwar ein bißchen nass geworden, aber nicht so schlimm wie befürchtet. Und was noch viel wichtiger war, die Straßen waren noch passierbar.
Zu Hause angekommen haben wir uns dann erstmal eine heiße Tasse Kaffee
getrunken. Ja, ihr habt richtig gelesen - Kaffee -, hier in Uganda bin ich
zu einem richtigen Kaffeetrinker geworden.
Auch wenn sich unser Ausflug fast nur aufs Motorradfahren beschrängt
hat, so war es doch ein sehr toller Sonntag. Ich habe es richtig genossen
mal wieder Motorrad zu fahren. Ich muss sagen, obwohl die kleine Honda
Enduro Maschine nicht viel Dampf und nur 125cc hatte, fuhr sie sich richtig gut, gerade im Gelände machte es richtig Spaß!










So, ein weiterer Einblick in meine Erlebnis hier in Uganda.
Bis bald mal, Gruß Marcel

Dienstag, 20. Oktober 2009

Kibale National Park - Nature walk

An unserem ersten Wochenende mit dem Motorrad wollten wir eigentlich
Fort Portal und die nähere Umgebung erkunden. Doch es kam mal wieder alles anders als geplant.
Die erste Tour, mit dem Motorrad vom Roten Kreuz, führte uns in die Stadt zum Einkaufen. Nachdem wir den Großeinkauf im "Andrew and Brother Shopping
Center" beendend hatten, sind wir zum Kabarole Tour Office gefahren um
uns dort eine Karte von Fort Portal und der Umgebung zu kaufen. In dem Office trafen wir dann Richard, einen anderen "weltwärts"-Freiwilligen der zu Besuch in Fort Portal war. Er erkundigte sich über die Besuchsmöglichkeiten von National Parks oder anderen Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Katrin, Richard und ich haben uns dann kurzer Hand entschieden gemeinsam mit dem Matatu in den Kibale National Park zu fahren.
Im Park angekommen haben wir erstmal gemerkt, dass Uganda auch ganz
schön teuer sein kann. Für eine geführte Schimpansen-Tour hätten wir p.P. umgerechnet gut 120$ bezahlen müssen. So beschlossen wir eine geführte Wanderung durch den Regenwald zu machen. Diese kostete zwar auch noch 40$, war es aber auch auf jeden Fall wert.
Damian der Ranger und unser Guide führten uns fast 2 1/2 h durch den Wald und erklärten uns die wunderschöne Welt des Regenswaldes.
Wir haben zwar leider nur wenige Tiere gesehen, dafür aber umso mehr unbekannte Insektenarten kennengelernt. Außerdem wusste Damian fast zu jedem Baum irgendwas zu erzählen.
So hat er uns erklärt, dass es im NP einige Bäume gibt, die über 150 Jahre
alt sind und die die Schimpansen als Telefon benutzen. Wenn ein Schimpanse
am Boden gegen den Stamm des Baumes trommelt, dann erzeugt das wohl solche
Schallwellen oder Vibrationen, dass andere Schimpansen in Kilometern
Entfernung wissen was Sache ist. An einer anderen Baumart
im Regenwald wachsen Früchte, die falls ein Elefant sie frisst, im Magen des
Elefanten anfangen zu gären und somit den Elefanten betrunken machen. Die
Vorstellung eines betrunkenen Elefanten finde ich immer wieder cool, aber der Guide erzählte uns auch, dass die Tiere im betrunkenen Zustand auch
sehr aggressiv und gefährlich für Menschen werden könnten.

Wie heißt es doch so schön: "1 Bild sagt mehr als 1000 Worte", deswegen hier
ein paar Eindrücke des Regenwaldes im Kibale National Park.
























Bald mehr von meiner Seite,
Gruß Marcel

Montag, 19. Oktober 2009

9. Okt 2009 - Independence Day

Feier zum Unabhängigkeitstag in Uganda!

Wir waren vom Roten Kreuz aus auf einer Feier zum Unabhängigkeitstag von
Uganda eingeladen. Die Feier fand auf dem Fußballfeld einer Schule statt,
die etwa 25km von Fort Portal entfernt ist. Für die Fahrt zur Feier hatten
wir uns ein Matatu genommen. Ein Matatu ist eine Art Großraumtaxi, wobei es
eigentlich nicht größer ist, als die in Deutschland bekannten Taxi-Bullis.
Aber(!)... ein Matatu bietet viel mehr Sitzmöglichkeiten, a) hat es von
vorne herein schon 4 Sitzreihen für insgesamt 14 Fahrgäste und b) können alle Fahrgäste mind. noch einmal einen anderen Passagier auf dem Schoss
nehmen. So waren wir zu Spitzenzeiten, auf dem Weg zur Feier, 26 Menschen inkl. Fahrer im Matatu. Ein weiteres Erlebnis, was ich so schnell nicht vergessen werde. :) Allerdings hatten wir Glück, ich weiß nicht ob es daran lag weil wir Weiße waren, aber wir mussten niemanden auf unseren Schoss nehmen. Was ich natürlich sehr begrüßte.

Auf der Feier angekommen, durften wir erstmal unterm VIP-Pavillon Platz
nehmen. Eine wirklich schöne Sache bei 25°C und praller Sonne von oben. Wir
waren um kurz vor 10.oo Uhr da und die Feier sollte eigentlich um 10.00 Uhr beginnen. Aber selbst bei offiziellen Feiern ist das Zeitmanagement nicht wirklich verlässlich, so dass die Feier erst mit einer Stunde Verspätung los ging.
Zu Beginn der Feier sind einige Militär- und Polizeitruppen sowie
Schulklassen aufs Spielfeld marschiert. Angeführt wurden sie von einer Art
Spielmannzug. Nachdem sich alle auf dem Feld positioniert hatten, wurden anfangs hochrangige Militärvertreter, anschließend etliche
Politikvertreter und zum Schluss noch die Vertreter der Kirchen vorgestellt.
Danach hielten alle Wichtigen oder auch nicht so Wichtigen, so genau habe ich das leider nicht verstanden, eine Rede. Da jeder dieser Redner seinen Vortrag auf Rutorro -der einheimischen Sprache- hielt, habe ich drei Stunden lang nur "Bahnhof" verstanden.



Nach dem die Reden beendet waren, hatten einige Schulklassen von diversen
Schulen aus der Umgebung noch etwas vorgesungen. Das war echt cool, ich war
sehr erstaunt, wie selbstverständlich das für die Kids war, sich das Mikrofon zu schnappen und darauf los zu singen. Man hat keinerlei Nervosität sondern nur Freude am Singen gemerkt. Echt toll und Hut ab!
Die Kinder sangen einige Lieder zum Unabhängigkeitstag wobei auch immer fröhlich getanzt wurde. Einige von den Jungen hatten dabei typisch
afrikanische Instrumente um die Beine gebunden und die Mädchen trugen am Rock traditionellen Schmuck. Die Lieder und Tänze wurde überwiegend von den jüngeren Klassen vorgetragen.









Im Anschluss daran trug noch eine Gruppe von Studenten ein Theaterstück vor, welches auch auf englisch war, so dass ich zur Abwechslung mal wieder etwas verstehen konnte. Es handelte sich dabei um ein vermutlich sehr verpöntes Thema hier in Uganda. Sex und Schwangerschaft vor der Ehe. Aber wie soll es auch anders sein, natürlich gab es ein Happyend. Der werdende Vater durfte die schwangere Frau heiraten, alles kam wieder in Ordnung und das Kind wurde nicht als Bastard :-))) geboren.

Nach dem ganzen Trubel um die Militärparade und den Vorführungen der Kids,
stand ein Fußballspiel auf dem Programm, dass Endspiel im Independence Cup.
Es spielten zwei Schulmannschaften aus der Umgebung gegeneinander.
Doch bevor das Spiel began, gab es erst einmal Lunch für die Ehrengäste.
Angeboten wurde ein typisch ugandisches Essen, wie Matoke (Kochbananen), Poscho (???), Süßkartoffel, Reis mit Bohnen und Hähnchen.
Eigentlich bin ich kein allzu großer Fan von dem einheimischen Essen, aber dieses Mal schmeckte es mir echt gut. Vielleicht lag es daran, dass sehr viele Ehrengäste da waren und deswegen nur die besten Zutaten genommen wurden. Auf jeden Fall war es echt mal wieder cool ein Fußballspiel zu sehen. Auch wenn es hier etwas anders abläuft als in Deutschland. Zu Beginn musste erstmal die Polizei das ganze Feld von Kindern und Jugendlichen befreien, bevor es dann endlich losgehen konnte.
Aber das Spiel war nicht so überragend, denn auf beiden Seiten wurden viele Fehler gemacht. Stellungsspiel, Taktik und Abseits waren
anscheinend, sowohl für die Spieler als auch für den Schiedsrichter,
Fremdwörter. Dennoch war es sehr interessant anzusehen. Leider haben wir das
Spiel nicht einmal bis zum Ende der ersten Halbzeit mit anschauen können, da
wir ja noch nach Fort Portal zurück mussten und es vermutlich
sehr schwierig geworden wäre noch Platz in einem Matatu zubekommen, wenn
ungefähr 3000 Menschen gleichzeitig weg wollen.





Als Fazit kann ich aber sagen, dass es ein echt interessanter Tag war und
das ich einen weiteren Einblick in die doch sehr vielseitige Kultur der
Ugander bekommen habe.

Bis bald, viele Grüße Marcel

Freitag, 16. Oktober 2009

Trip nach Hoima!!!

Als wir am Dienstag nach dem langen Einheitswochenende wieder zum Office
kamen fragte uns Henk, der Delegierte vom Dänischen Roten Kreuz (DRC), ob
wir Lust hätten am nächsten Tag mit nach Hoima zu einer Besichtung eines neuen Projektes, sowie einem Meeting zu kommen. Wir sagten natürlich ja und waren froh ein weiteres Erlebnis verbuchen zu können.
Auf dem Weg nach Hoima fragte Henk uns dann, ob wir nicht auch mal fahren
möchten und sagte, dass hier die beste Möglichkeit sei Offroad fahren zu
lernen. Es war in vielerlei Hinsicht eine neue Erfahrung für mich. Ich bin
noch nie auf der falschen Seite gefahren, ich saß noch nie hinterm Steuer eines solchen Offroad-Trucks und ich bin noch nie auch solchen Straßen gefahren.



In Deutschland würde man dazu übrigens nicht mehr Straße sagen, bestenfalls Ackerweg oder ähnliches. Als es dann auch noch anfing zu regnen war das Abenteuer perfekt. Die Straße die einfach nur aus hellem Sand, Steinen und Felsen bestand wurde zu einer richtig rutschigen Angelegenheit. Aber es hat super viel Spaß gemacht und mit so einem Auto kann einem da auch eigentlich nichts passieren. Für die rund 200km lange Strecke haben wir zwischen vier und fünf Stunden gebraucht.
In Hoima angekommen haben wir erstmal im Kolping Hotel eingecheckt. In diesem Hotel kann man für 50.000 Ushs (umgerechnet 18€) zu zweit in einem
sehr schönen Zimmer übernachten.
Nach dem Einchecken waren wir dann noch kurz in einem Meeting, was
kurzer Hand vorverlegt wurde.
Hoima ist wirklich eine sehr schöne und ich denke auch typisch ugandische
Kleinstadt. Da wir wahrscheinlich die einzigen Weißen waren, die Ugandern nennen uns übrigens Muzungu, sind wir natürlich sehr aufgefallen. :)
Abends saßen wir dann noch in einem typischen Imbiss am Straßenrand und haben was gegessen. Hähnchen mit Pommes, die direkt an der Straße frisch gegrillt bzw. frittiert wurden, für etwas mehr als einen Euro. Der Snack war richtig lecker.

Am anderen Morgen haben wir uns dann recht früh auf den Weg Richtung Lake
Albert gemacht, wo wir auf einer Basis des Ugandischen Militärs den Platz
für ein neues Projekt begutachtet haben. Der Weg zu der Basis führte uns
durch das echt schöne Rift Valley und an den Rand des Murchinson Falls National Parks. Auf dieser Route haben wir auch noch Paviane gesehen, die einfach doof am Straßenrand herum standen.



Außerdem habe ich auf dieser Tour, aus dem Auto, meine erste Schlange gesehen. Ich konnte aber leider nicht erkennen was es für eine war. Ich weiß nur eine Grüne mit einer Länge von ca. 1,5m. Leider meinte das Kackvieh ausgerechnet dann über die Straße kriechen zu müssen, wenn wir da recht rasant herfahren, so das sie leider keine Chance mehr hatte und unterm Reifen landete.

Am Stützpunkt angekommen haben wir uns erstmal die Wasserfilteranlage der
Basis angeguckt und Henk hat uns erklärt wie sie funktioniert. Eine solche
Anlage soll nochmal direkt neben der Bestehenden, nur in viel größer, gebaut werden. Da diese nicht nur einen Stützpunkt, sondern eine Stadt mit fast 15.000 Einwohnern versorgen soll.
Das Wasser fließt von einem Wasserfall aus über Pipelines in drei verschiedene Becken. In jedem Becken wird es durch Aktivsand, dieser ist mit Mikrobakterien versehen, gefiltert. In jedem Becken werden aufgrund anderer Mikrobakterien Keime, Krankheitserreger und Dreck gefiltert.
Da sich die Anlage an einem Berghang befindet, kann das Wasser mit Hilfe eines einfachen Gefälles in die ca. 3km entfernte Stadt geleitet werden, ohne Elektrizität zu benötigen. Was erfreulicher Weise auch bedeutet, dass die Filteranlage funktioniert, sobald mal wieder Stromausfall ist. Was in Uganda leider sehr häufig der Fall ist. :)







Nach der Besichtigung waren wir dann noch kurz bei zwei weiteren kleinen Meetings, die aber beide nicht länger als eine viertel Stunde gedauert haben.
Anschließend ging es dann zurück nach Fort Portal. Wir hatten ja noch gute vier Stunden Fahrt vor uns, wobei wir jeweils eine Stunde lang unsere Offroad Fahrkünste unter Beweis stellen durften.

Bald mehr neues zur Arbeit, zum Leben und Überleben :-) in Uganda!!!

Dienstag, 13. Oktober 2009

Water & Sanitation Projekt in Nyakitokoli!

Auf vielfachem Wunsch hin, werde ich mal grob versuchen meine
alltägliche Arbeit zu beschreiben. Wobei diese leider immernoch mehr aus der Planung als aus den Tätigkeiten besteht. Aber dieses wird sich in den nächsten Wochen auch noch ändern.
Über das Water & Sanitation Programm kann ich aber gerne ein bißchen was erzählen.
Die Arbeit des WatSan Projekts beschäftigt sich damit, den Menschen in Uganda ohne Wasseranschluss und ohne Sanitäreinrichtungen, die Möglichkeit zu geben, möglichst nah an sauberes Wasser zu kommen. Wobei hier an vieles gedacht werden muss, damit Krankheiten wie Cholera erst gar keine Chance haben.
Das WatSan Projekt wird zu einem Viertel vom Dänischen Roten Kreuz und zu
drei Viertel von der EU unterstützt. Der Holländer Henk hat die Aufgabe das
Projekt für DRC zu überwachen, weiterhin arbeiten noch Steven als WatSan
Projektdirektor und Grace als WatSan Ingenieur, sowie einige ugandische
Voluntäre an diesem Projekt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten sauberes Wasser in die Dörfer zu bekommen. Eine davon wäre wohl die wahrscheinlich gängigste Methode, einen Brunnen zu bohren. Manchmal ist es aber auch besser, wenn man Bergquellen oder so genannte Springs zu Hilfe nimmt.
So auch in Bukusu. Das Projekt ist noch in der Planung, aber es ist
vorgesehen das wir eine Bergquelle anzapfen und in der Nähe einen Tank
aufbauen, damit Tag und Nacht Wasser fließen kann und somit nichts
verloren geht. In Bukusu soll der Tank auf 1600m Höhe gebaut werden, in diese Höhe befindet sich auch die Quelle. Durch ein Rohrsystem wird das Wasser dann in die Dörfer und zu zwei Schulen geleitet. Durch dieses sehr einfache und günstige Projekt (bis auf die Anschaffung der Materialien soll alles in Eigenleistung der Einwohner entstehen) sollen dann demnächst fast
3000 Einwohner und Schüler mit sauberen Wasser versorgt werden.
Auf den Fotos könnt ihr sehen, wie wir Wasserproben nehmen um die Qualität
des Wasser zu kontrollieren. Außerdem haben wir Messungen durchgeführt, um festzustellen wieviel Liter Wasser pro Stunde aus der Quelle fließen.







Ich hoffe, dass das Projekt in den nächsten Wochen genehmigt wird, da das
unser(!) Projekt werden soll. Zu dem ganzen Projekt gehört nicht nur, den
Menschen das saubere Wasser zu ermöglichen, sondern auch die Aufklärung über den Umgang damit. Für uns ganz normale Dinge, wie nach dem Toilettengang oder vor dem Essen die Hände zu waschen, müssen hier erst noch als zwingend notwendig vermittelt werden.
Ich werde euch natürlich über den Stand der Dinge und dem Verlauf des
Projektes auf dem Laufenden halten.

Bis dann, Gruß Marcel

Montag, 12. Oktober 2009

3.Okt 2009 - "Tag der Deutschen Einheit"

Sheraton Hotel***** Kampala

Am Freitag den 2.Okt haben wir uns auf den Weg nach Kampala gemacht. Um ca.
11.oo Uhr ging es mit dem Überlandbus Richtung Kampala. Eine Fahrt mit den
Bussen ist immer ein echtes Highlight und gehört eigentlich zum
Pflichtprogramm, wenn man einmal Uganda besucht. Nach etwas mehr als fünf
Stunden Fahrt und gefühlten 100 Stops in irgendwelchen kleinen Dörfern, sind
wir dann endlich in Kampala an der Bus-Station angekommen. Allein das Chaos
auf dem Busparkplatz ist für die meisten Europäer unvorstellbar. Aus allen
Richtungen wird man angequatscht, ob man ein Taxi oder ein Buda braucht.
Budas sind übrigens keine Tonfiguren, die beim FC Bayern als Deko und bei manchen zur Verbesserung der mentalen Kräfte auf dem Dach stehen. Nein, vermutlich ist ein Buda die beste Möglichkeit in Kampala von A nach B zu kommen.
Ein Buda ist ein Motorradtaxi und macht einen riesen Spaß, wenn man nur genug Vertrauen in den Fahrer hat. Die Lücke kann noch so klein sein, da passt ein Buda immer durch. Da ist es also nichts ungewöhnliches, wenn man mal mit dem Knie ein Auto streift. Aber solange man nicht herunter fällt ist das auch alles überhaupt kein Problem.
Mit dem Buda haben wir uns dann auf dem Weg zum Gästehaus der
Mukisa-Foundation gemacht. Dort wohnen für das nächste Jahr Freunde von uns, die so nett waren und uns bei sich schlafen lassen haben. Vielen Dank
noch einmal dafür!

Nachdem wir am Samstagmorgen erst einmal alle ausgeschlafen und gemeinsam gefrühstückt hatten, nutzten wir in Kampala die Möglichkeit einen Großeinkauf zu machen. Es gibt halt doch einige Dinge die man
einfach besser und günstiger in einer Millionenstadt wie Kampala kaufen
kann.
Am Abend hatten wir uns dann, so gegen 18.30 Uhr, mit 15 Leuten auf den Weg ins Sheraton Hotel gemacht. Nach fast einer halben Stunde Fahrt, durch den teilweise immer noch sehr chaotischen Verkehr, waren wir endlich an unserem
Ziel angekommen.
Auf der Feier im Sheraton Hotel war ich erstmal sehr überrascht
wie voll es war und auch darüber, wie viele nicht Deutsche an der Feier teilgenommen haben. Wofür man hier ja recht schnell ein Auge bekommt, da die wenigsten Deutschen in Uganda eine dunkle Hautfarbe haben. :)

Die Party war richtig cool, es gab alles was wir uns
gewünscht haben. Jede Menge gutes deutsches Essen wie z. B. Schnitzel,
Bratwurst, Weißwurst und vieles mehr... aber am aller besten fande ich die richtig geile Käseplatte! Endlich mal wieder Käse, denn der ist hier leider unglaublich teuer.
Desto später der Abend, desto lustiger wurde die Party. Natürlich
hat auch das Freibier und der andere kostenlose Alkohol einen großen Teil dazu beigetragen. :)
Leider bin ich dann auch noch in ein kleines Fettnäpfchen getreten...
Ich sprach den Deutschenbotschafter an und fragte ihn, ob er mit einigen von uns "weltwärts"-Freiwilligen ein Foto machen würde. Blöderweise sprach ich ihn mit "Herrn Reinhardts" an, obwohl sein richtiger Name Reinhardt Buchholz ist und uns dieses eigentlich bekannt ist, bzw. sein sollte. :)))
Als er sich dann etwas verwundert umdrehte und zu mir herüber
schaute, meinte er nur, dass er gerade keine Zeit hätte, da er noch etwas mit einem ugandischen Minister besprechen müsste und ging weg.

Ups, war das jetzt meine Schuld, Herr Reinhardts... ähhh... Herr Buchholz?

Wohl nicht, denn nach ca. 10 Min, als er zurück kam, fasste er mir auf die Schulter und meinte: "So mein Junge du wolltest noch ein Foto, dann machen wir das doch." Echt cool, denn damit hatte ich garnicht mehr gerechnet. Daraufhin habe ich mich auch erst mal bei ihm für die unpassenden Anrede entschuldigt. :)





Der ganze Abend war echt witzig. Wir haben sehr viele andere Deutsche,
die auch über das "weltwärts"-Programm ausgereist sind, kennengelernt.
U. a. sogar welche auch aus Fort Portal.

Am Sonntag nach dem ich meinen leichten Rausch ausgeschlafen hatte waren wir
das erste Mal schwimmen. Wir haben uns aufs Buda geschwungen und sind ins Fairway Hotel gefahren. In Kampala ist es so, dass man für kleines Geld (Europäischer Gedanke) den Eintritt zum Pool von Hotels erhält. Da es in Kampala wärmer und viel schwüler ist als in Fort Portal war das eine sehr angenehme Abwechslung.
Nach dem Schwimmen hab ich auch sofort gemerkt, dass ich mich lieber hätte eincremen sollen. Meine Haut hat abends geglüht und da war er - der erste richtige Sonnenbrand.

Am Montagmorgen haben wir uns dann wieder auf den Weg nach Fort Portal
gemacht. Nach fünf langen Stunden sind wir total erschöpft und echt müde
angekommen und waren froh als wir wieder in unserem eigenen Bett schlafen
konnten. Als Fazit kann ich aber sagen, es war ein rundum gelungenes
Wochenende.

Bis bald, Gruß Marcel