Als wir am Dienstag nach dem langen Einheitswochenende wieder zum Office
kamen fragte uns Henk, der Delegierte vom Dänischen Roten Kreuz (DRC), ob
wir Lust hätten am nächsten Tag mit nach Hoima zu einer Besichtung eines neuen Projektes, sowie einem Meeting zu kommen. Wir sagten natürlich ja und waren froh ein weiteres Erlebnis verbuchen zu können.
Auf dem Weg nach Hoima fragte Henk uns dann, ob wir nicht auch mal fahren
möchten und sagte, dass hier die beste Möglichkeit sei Offroad fahren zu
lernen. Es war in vielerlei Hinsicht eine neue Erfahrung für mich. Ich bin
noch nie auf der falschen Seite gefahren, ich saß noch nie hinterm Steuer eines solchen Offroad-Trucks und ich bin noch nie auch solchen Straßen gefahren.
In Deutschland würde man dazu übrigens nicht mehr Straße sagen, bestenfalls Ackerweg oder ähnliches. Als es dann auch noch anfing zu regnen war das Abenteuer perfekt. Die Straße die einfach nur aus hellem Sand, Steinen und Felsen bestand wurde zu einer richtig rutschigen Angelegenheit. Aber es hat super viel Spaß gemacht und mit so einem Auto kann einem da auch eigentlich nichts passieren. Für die rund 200km lange Strecke haben wir zwischen vier und fünf Stunden gebraucht.
In Hoima angekommen haben wir erstmal im Kolping Hotel eingecheckt. In diesem Hotel kann man für 50.000 Ushs (umgerechnet 18€) zu zweit in einem
sehr schönen Zimmer übernachten.
Nach dem Einchecken waren wir dann noch kurz in einem Meeting, was
kurzer Hand vorverlegt wurde.
Hoima ist wirklich eine sehr schöne und ich denke auch typisch ugandische
Kleinstadt. Da wir wahrscheinlich die einzigen Weißen waren, die Ugandern nennen uns übrigens Muzungu, sind wir natürlich sehr aufgefallen. :)
Abends saßen wir dann noch in einem typischen Imbiss am Straßenrand und haben was gegessen. Hähnchen mit Pommes, die direkt an der Straße frisch gegrillt bzw. frittiert wurden, für etwas mehr als einen Euro. Der Snack war richtig lecker.
Am anderen Morgen haben wir uns dann recht früh auf den Weg Richtung Lake
Albert gemacht, wo wir auf einer Basis des Ugandischen Militärs den Platz
für ein neues Projekt begutachtet haben. Der Weg zu der Basis führte uns
durch das echt schöne Rift Valley und an den Rand des Murchinson Falls National Parks. Auf dieser Route haben wir auch noch Paviane gesehen, die einfach doof am Straßenrand herum standen.
Außerdem habe ich auf dieser Tour, aus dem Auto, meine erste Schlange gesehen. Ich konnte aber leider nicht erkennen was es für eine war. Ich weiß nur eine Grüne mit einer Länge von ca. 1,5m. Leider meinte das Kackvieh ausgerechnet dann über die Straße kriechen zu müssen, wenn wir da recht rasant herfahren, so das sie leider keine Chance mehr hatte und unterm Reifen landete.
Am Stützpunkt angekommen haben wir uns erstmal die Wasserfilteranlage der
Basis angeguckt und Henk hat uns erklärt wie sie funktioniert. Eine solche
Anlage soll nochmal direkt neben der Bestehenden, nur in viel größer, gebaut werden. Da diese nicht nur einen Stützpunkt, sondern eine Stadt mit fast 15.000 Einwohnern versorgen soll.
Das Wasser fließt von einem Wasserfall aus über Pipelines in drei verschiedene Becken. In jedem Becken wird es durch Aktivsand, dieser ist mit Mikrobakterien versehen, gefiltert. In jedem Becken werden aufgrund anderer Mikrobakterien Keime, Krankheitserreger und Dreck gefiltert.
Da sich die Anlage an einem Berghang befindet, kann das Wasser mit Hilfe eines einfachen Gefälles in die ca. 3km entfernte Stadt geleitet werden, ohne Elektrizität zu benötigen. Was erfreulicher Weise auch bedeutet, dass die Filteranlage funktioniert, sobald mal wieder Stromausfall ist. Was in Uganda leider sehr häufig der Fall ist. :)
Nach der Besichtigung waren wir dann noch kurz bei zwei weiteren kleinen Meetings, die aber beide nicht länger als eine viertel Stunde gedauert haben.
Anschließend ging es dann zurück nach Fort Portal. Wir hatten ja noch gute vier Stunden Fahrt vor uns, wobei wir jeweils eine Stunde lang unsere Offroad Fahrkünste unter Beweis stellen durften.
Bald mehr neues zur Arbeit, zum Leben und Überleben :-) in Uganda!!!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen