Hallo Freunde,
zunächst einmal möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ihr solange auf Neuigkeiten in meinem Blog warten musstet.
Ich war in den letzten Tagen aber wieder fleißig und habe versucht meinen Rückstand aufzuholen. Leider ist mir dies nicht ganz gelungen. Sorry...
In den nächsten 2 Wochen werde ich vermutlich auch keine Einträge schreiben können, da ich mich während meines Weihnachtsurlaubes auf einer kleinen Ost-Afrika-Rundreise befinde.
Für Katrin und mich geht es von Fort Portal über Kampala nach Nairobi, dort werden wir zwei Nächte verweilen bis es dann weiter geht nach Mombasa, auch dort werden wir einen kurzen Zwischenstopp einlegen und die herrlichen Strände genießen. Anschließend werden wir weiter nach Dar es Salaam fahren, wo wir die Fähre nach Sansibar nehmen. Auf Sansibar werden wir eine Woche bleiben und uns erholen. Bis wir uns dann wieder auf dem Rückweg Richtung Uganda machen. Für den Rückweg haben wir uns eine etwas andere und kürzere, aber nicht weniger interessante Strecke ausgesucht. Wir werden von Dar es Salaam den Bus Richtung Arusha nehmen. Von Arusha aus soll man einen herrlichen Blick auf den Kilimandscharo haben. Von dort aus werden wir dann aber endgültig den Rückweg nach Uganda antreten.
Ich wünsche euch allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Lasst es ordentlich krachen...
Auf anraten eines weisen Mannes habe ich mir jetzt schon für das nächste Jahr folgenden guten Vorsatz vorgenommen:
MEHR UND SCHNELLER BLOGEINTRÄGE SCHREIBEN.
Macht's gut! Bis bald Marcel
Hallo Freunde, hier könnt ihr in unregelmäßigen Abständen Neuigkeiten von mir erfahren. Ich werde hier Berichte, Bilder und Kommentare von meinen Erlebnissen in Uganda veröffentlichen. Gruß Marcel
Sonntag, 20. Dezember 2009
Graduation Ceremony Ndahura Stephen
Am 3. Dezember waren wir auf der Graduation Ceremony von unserem Arbeitskollegen Stephen eingeladen. Eine Graduation Ceremony ist eine Abschlussfeier, wenn man zum Beispiel wie im Fall von Stephen eine Art Ausbildung zum Kfz-Mechaniker bestanden hat. In Uganda wird dies aber nicht jedes Jahr wie in Deutschland sondern höchstens alle fünf Jahre gefeiert.
Da wir am Tag der Feier erst aus Kampala zurückgekommen sind kamen wir auch erst mit ca. 2 Stunden Verspätung auf der Feier an. Das ist in Uganda aber alles kein Problem, da die es eh nicht so mit Zeitmanagement haben.
Auf der Ceremony angekommen wurden wir erstmal von einem der Lehrer abgefangen und zu unseren Plätzen, die extra für uns unter dem VIP-Zelt freigehalten wurden, geführt. Man kommt sich dann immer irgendwie etwas dämlich vor, nur weil man weiß ist bekommt man einen VIP-Platz.
Von der Ceremony haben wir fast die Hälfte verpasst, was für uns aber nicht so schlimm war. Es ist eh immer das Gleiche, die halten Reden und Reden und nochmals Reden. Die Hälfte verstehen wir eh nicht, da sie oft auch auf Rutorro, der einheimischen Sprachen sind.
Zum besten Teil, nämlich dem Essen, waren wir natürlich pünktlich. In Uganda ist es auch so, dass nach jeder Feier die Gäste essen bekommen. Das sind immer einheimische Gerichte, die in der Regel immer echt gut schmecken.
Nach dem ganzen offiziellen Teil hat Stephen uns dann zu einer kleinen Feier im Rahmen der Familie und der Freunde eingeladen. Das war soweit echt ganz nett. Natürlich wurden auch hier wieder Reden gehalten...
Als das Ganze dann etwas lockerer wurde haben wir ein wenig Billard gespielt und dabei ein zwei Bierchen getrunken.
Während der ganzen privaten Feier habe ich einige Fotos gemacht, einige davon könnt ihr hier sehen...
Gruß Marcel
Da wir am Tag der Feier erst aus Kampala zurückgekommen sind kamen wir auch erst mit ca. 2 Stunden Verspätung auf der Feier an. Das ist in Uganda aber alles kein Problem, da die es eh nicht so mit Zeitmanagement haben.
Auf der Ceremony angekommen wurden wir erstmal von einem der Lehrer abgefangen und zu unseren Plätzen, die extra für uns unter dem VIP-Zelt freigehalten wurden, geführt. Man kommt sich dann immer irgendwie etwas dämlich vor, nur weil man weiß ist bekommt man einen VIP-Platz.
Von der Ceremony haben wir fast die Hälfte verpasst, was für uns aber nicht so schlimm war. Es ist eh immer das Gleiche, die halten Reden und Reden und nochmals Reden. Die Hälfte verstehen wir eh nicht, da sie oft auch auf Rutorro, der einheimischen Sprachen sind.
Zum besten Teil, nämlich dem Essen, waren wir natürlich pünktlich. In Uganda ist es auch so, dass nach jeder Feier die Gäste essen bekommen. Das sind immer einheimische Gerichte, die in der Regel immer echt gut schmecken.
Nach dem ganzen offiziellen Teil hat Stephen uns dann zu einer kleinen Feier im Rahmen der Familie und der Freunde eingeladen. Das war soweit echt ganz nett. Natürlich wurden auch hier wieder Reden gehalten...
Als das Ganze dann etwas lockerer wurde haben wir ein wenig Billard gespielt und dabei ein zwei Bierchen getrunken.
Während der ganzen privaten Feier habe ich einige Fotos gemacht, einige davon könnt ihr hier sehen...
Gruß Marcel
Besuch der Bauarbeiten von Steves Lodge und Badetag im Crater Lake
Hi again,
und wieder in richtig deutsch ;)
Am Samstag nach unserem Trip nach Bundibudyo hatten wir uns mit Hannah und Jonas zum Schwimmen verabredet. Hannah und Jonas sind ebenfalls "weltwärts"-Freiwillige in Fort Portal. Mit den beiden sind wir zu Steve seiner zukünftigen Lodge gefahren. Steve ist ein Engländer der mit einer Uganderin verheiratet ist. Hannah und Jonas kannten ihn von einem der mittwöchlichen Muzungu-Treffen in Piers Pizzeria.
Die sich noch im Bau befindende Lodge hat wirklich eine wahnsinnige Lage. Sie befindet sich auf einem Hügel der direkt an einem Crater Lake liegt, dass ganze liegt etwa 15km außerhalb von Fort Portal.
Nachdem wir uns ein Bild von der Baustelle gemacht haben, haben wir uns runter zum Crater Lake gekämpft. Unten angekommen haben wir uns erstmal eine Abkühlung im See gegönnt. Nach der Erfrischung wollten wir eine kleine Bootsfahrt mit der Nussschale machen, die am Rand des Sees befestigt war. Als Katrin in das Boot einsteigen wollte sind wir dann leider etwas aus dem Gleichgewicht gekommen, so dass Katrin und ich im See lagen. Für mich war es nicht so schlimm, ich hatte mir nur ein T-Shirt übergezogen, damit ich nicht so schnell einen Sonnenbrand bekomme. Für Katrin ist das ganze etwas dummer gelaufen. Sie ist in ihrer kompletten Kleidung hinein gefallen. So schlimm war das aber auch nicht, da es ein echt schöner sonniger Tag war. Unsere nasse Kleidung ist ratzfatz wieder in der Sonne getrocknet.
Obwohl der See über 150m tief sein soll, war er richtig warm. Das Wasser in dem Crater Lake ist kristallklar.
Trotz des kleinen Missgeschick wahr es rund um ein gelungener Tag.
und wieder in richtig deutsch ;)
Am Samstag nach unserem Trip nach Bundibudyo hatten wir uns mit Hannah und Jonas zum Schwimmen verabredet. Hannah und Jonas sind ebenfalls "weltwärts"-Freiwillige in Fort Portal. Mit den beiden sind wir zu Steve seiner zukünftigen Lodge gefahren. Steve ist ein Engländer der mit einer Uganderin verheiratet ist. Hannah und Jonas kannten ihn von einem der mittwöchlichen Muzungu-Treffen in Piers Pizzeria.
Die sich noch im Bau befindende Lodge hat wirklich eine wahnsinnige Lage. Sie befindet sich auf einem Hügel der direkt an einem Crater Lake liegt, dass ganze liegt etwa 15km außerhalb von Fort Portal.
Nachdem wir uns ein Bild von der Baustelle gemacht haben, haben wir uns runter zum Crater Lake gekämpft. Unten angekommen haben wir uns erstmal eine Abkühlung im See gegönnt. Nach der Erfrischung wollten wir eine kleine Bootsfahrt mit der Nussschale machen, die am Rand des Sees befestigt war. Als Katrin in das Boot einsteigen wollte sind wir dann leider etwas aus dem Gleichgewicht gekommen, so dass Katrin und ich im See lagen. Für mich war es nicht so schlimm, ich hatte mir nur ein T-Shirt übergezogen, damit ich nicht so schnell einen Sonnenbrand bekomme. Für Katrin ist das ganze etwas dummer gelaufen. Sie ist in ihrer kompletten Kleidung hinein gefallen. So schlimm war das aber auch nicht, da es ein echt schöner sonniger Tag war. Unsere nasse Kleidung ist ratzfatz wieder in der Sonne getrocknet.
Obwohl der See über 150m tief sein soll, war er richtig warm. Das Wasser in dem Crater Lake ist kristallklar.
Trotz des kleinen Missgeschick wahr es rund um ein gelungener Tag.
Nachtrag: Besuch von Bohrarbeiten nahe Bundibudyo.
Am Freitag den 27.11. haben wir mit Henk, dem Abgeordneten vom Dänischen Roten Kreuz, Bohrarbeiten nahe Bundibudyo besucht. Normalerweise hätten wir an dem Tag gar nicht arbeiten brauchen. Unser Boss Francis erzählte uns am Tag zuvor, dass das Büro wegen einem islamischen Feiertag geschlossen sein wird. Das witzige an der Sache ist nur, dass nicht ein einziger mit islamitischen Glauben bei uns arbeitet. Na ja uns war es egal, da der Besuch der Bohrarbeiten für uns eh keine Arbeit, sondern eher ein Freizeitausflug war.
Henk hat uns am Freitagmorgen gegen 9 Uhr bei uns zu Hause abgeholt. Wir haben uns dann gemeinsam auf dem Weg Richtung Bundibudyo gemacht. Die Strecke dorthin ist richtig schön. Erst fährt man ins Ruwenzori Gebirge, um von dort aus die Serpentinen herunter ins Rift Valley zu fahren. Während der ganzen Strecke herunter ins Tal kann man die schöne Aussicht auf das Rift Valley und dem Semliki National Park genießen. Da das Tal ca. 1000 Höhenmeter niedriger als Fort Portal liegt ist es auch angenehm warm dort.
Bei den Bohrarbeiten angekommen konnte ich mir endlich mal ein Bild machen, wie in Uganda nach Wasser gebohrt wird. Für mich ist das in sofern interessant, da wir bei Tuchel, wo ich vorher gearbeitet habe, auch Bohrgeräte gebaut haben. Die Trucks der Bohrfirma waren zwar eine Nummer größer als die, die ich aus Deutschland kenne, aber das Prinzip ist das Gleiche, zumindest bei "mat-drilling". Es wird Wasser mit Druck durch den Bohrer ins Bohrloch gedrückt um den Abraum vom Bohrer mit dem Wasser nach oben zu spülen. Das ganze in Uganda zu sehen war echt interessant.
Ich finde es cool, dass ich bei meiner Arbeit mit solchen Projekten zu tun habe. Uganda ist zwar ein sehr sehr grünes Land und gleichzeitig auch noch das wasserreichste Land Afrikas, dennoch haben nur ca. 2/3 der Bevölkerung Zugang zu sauberen oder weniger bedenklichen Trinkwasser. Hier in Uganda und ganz besonders auch im Westen des Landes kann es durch aus sein, dass einige Familien mehrere Kilometer laufen müssen um sauberes Wasser zu bekommen.
Nach dem wir uns ungefähr eine Stunde lang die Bohrarbeiten angeguckt haben, haben wir uns auf den Weg gemacht um noch die Bauarbeiten von einem "Shallow Well" zu begutachten. Ein "Shallow Well" ist das was man in Deutschland als Brunnen kennt. Man gräbt ein ca. 10m tiefes Loch, dass Wasser wird dann von alleine in die Brunnenröhre gedrückt. Ist halt wirklich genauso wie in Europa.
Die Strecke von den Bohrarbeiten zu dem "Shallow Well" hat Henk mich fahren lassen. War echt mal wieder cool Auto zu fahren und dann auch noch einen Jeep durch die Wildnis. Der erste Teil der Strecke war besonders aufregend. Die Strasse, welche sich eigentlich nicht Strasse nennen dürfte, war teilweise viel schmaler als das Fahrzeug. Dreimal musste ich auch einen kleinen Fluss durchqueren, für solche Fahrten ist ein Allradfahrzeug unabdingbar. Es macht echt Spaß so ein Fahrzeug mit Allrad durch die Wildnis zu fahren. Der zweite Teil der Strecke war zum Fahren nicht mehr ganz so spannend, dafür war die Landschaft um so schöner. Der zweite Teil führte uns mitten durch den Semliki National Park. Während der Fahrt konnten wir einige Affen, jede Menge Antilopen und verschiedene Vögelarten beobachten.
Nach dem Besuch des Brunnens haben wir uns noch auf dem Weg zum Semliki-River gemacht. Dieser Fluss ist der Grenzfluss zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo :-), sehr demokratisch das Land. Auf jeden Fall soll der Fluss voll mit Krokodilen und Nilpferden sein. Wir haben aber leider keine gesehen. Vielleicht waren wir einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Dafür hat man von dort aus eine fantastische Aussicht auf das "Blue Mountain" Gebirge.
Es tut mir Leid, dass ihr so lange auf dem Bericht warten musstet, aber manchmal geht es einfach nicht schneller...
Schöne Grüße aus Uganda,
Marcel
Henk hat uns am Freitagmorgen gegen 9 Uhr bei uns zu Hause abgeholt. Wir haben uns dann gemeinsam auf dem Weg Richtung Bundibudyo gemacht. Die Strecke dorthin ist richtig schön. Erst fährt man ins Ruwenzori Gebirge, um von dort aus die Serpentinen herunter ins Rift Valley zu fahren. Während der ganzen Strecke herunter ins Tal kann man die schöne Aussicht auf das Rift Valley und dem Semliki National Park genießen. Da das Tal ca. 1000 Höhenmeter niedriger als Fort Portal liegt ist es auch angenehm warm dort.
Bei den Bohrarbeiten angekommen konnte ich mir endlich mal ein Bild machen, wie in Uganda nach Wasser gebohrt wird. Für mich ist das in sofern interessant, da wir bei Tuchel, wo ich vorher gearbeitet habe, auch Bohrgeräte gebaut haben. Die Trucks der Bohrfirma waren zwar eine Nummer größer als die, die ich aus Deutschland kenne, aber das Prinzip ist das Gleiche, zumindest bei "mat-drilling". Es wird Wasser mit Druck durch den Bohrer ins Bohrloch gedrückt um den Abraum vom Bohrer mit dem Wasser nach oben zu spülen. Das ganze in Uganda zu sehen war echt interessant.
Ich finde es cool, dass ich bei meiner Arbeit mit solchen Projekten zu tun habe. Uganda ist zwar ein sehr sehr grünes Land und gleichzeitig auch noch das wasserreichste Land Afrikas, dennoch haben nur ca. 2/3 der Bevölkerung Zugang zu sauberen oder weniger bedenklichen Trinkwasser. Hier in Uganda und ganz besonders auch im Westen des Landes kann es durch aus sein, dass einige Familien mehrere Kilometer laufen müssen um sauberes Wasser zu bekommen.
Nach dem wir uns ungefähr eine Stunde lang die Bohrarbeiten angeguckt haben, haben wir uns auf den Weg gemacht um noch die Bauarbeiten von einem "Shallow Well" zu begutachten. Ein "Shallow Well" ist das was man in Deutschland als Brunnen kennt. Man gräbt ein ca. 10m tiefes Loch, dass Wasser wird dann von alleine in die Brunnenröhre gedrückt. Ist halt wirklich genauso wie in Europa.
Die Strecke von den Bohrarbeiten zu dem "Shallow Well" hat Henk mich fahren lassen. War echt mal wieder cool Auto zu fahren und dann auch noch einen Jeep durch die Wildnis. Der erste Teil der Strecke war besonders aufregend. Die Strasse, welche sich eigentlich nicht Strasse nennen dürfte, war teilweise viel schmaler als das Fahrzeug. Dreimal musste ich auch einen kleinen Fluss durchqueren, für solche Fahrten ist ein Allradfahrzeug unabdingbar. Es macht echt Spaß so ein Fahrzeug mit Allrad durch die Wildnis zu fahren. Der zweite Teil der Strecke war zum Fahren nicht mehr ganz so spannend, dafür war die Landschaft um so schöner. Der zweite Teil führte uns mitten durch den Semliki National Park. Während der Fahrt konnten wir einige Affen, jede Menge Antilopen und verschiedene Vögelarten beobachten.
Nach dem Besuch des Brunnens haben wir uns noch auf dem Weg zum Semliki-River gemacht. Dieser Fluss ist der Grenzfluss zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo :-), sehr demokratisch das Land. Auf jeden Fall soll der Fluss voll mit Krokodilen und Nilpferden sein. Wir haben aber leider keine gesehen. Vielleicht waren wir einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Dafür hat man von dort aus eine fantastische Aussicht auf das "Blue Mountain" Gebirge.
Es tut mir Leid, dass ihr so lange auf dem Bericht warten musstet, aber manchmal geht es einfach nicht schneller...
Schöne Grüße aus Uganda,
Marcel
Dienstag, 15. Dezember 2009
Zimmerupdate 1.1
Das Königreich des "Kartoffelkönig"!
Zunächst einmal möchte ich mich bei euch entschuldigen, dass ich in den
letzten paar Wochen meinen Blog hab so schludern lassen. Ich gelobe
Besserung. Ich werde mich in den nächsten Tagen vor meinem Urlaub nochmal auf
meinen Hintern setzen und einige Blogeinträge nachholen. VERSPORCHEN!
Nach dem "König Chaos" in den ersten Monaten in meinem Zimmer regiert hat.
Bin ich froh berichten zu können, dass sich einiges geändert hat. Nachdem
erfolgreichen Putsch von dem "Kartoffelkönig" ist wieder ein Alltagsleben in
seinem Reich eingekehrt. Unser großzügiger Herrscher hat erstmal einige
Investitionen getätigt, um ein angenehmeres Leben für sein Gefolge zu
ermöglichen. Durch den Kauf von einem Kleider- und einem Büroschrank
herrscht nun endlich wieder eine klare Ordnung.
Durch zahlreiche Spenden von Bildern und Gemälden hat das Reich unseres
heiligen "Kartoffelkönigs" auch an Farbe und Schönheit gewonnen.
Einem besonderen Dank gebührt Corinna und Anne!
Zunächst einmal möchte ich mich bei euch entschuldigen, dass ich in den
letzten paar Wochen meinen Blog hab so schludern lassen. Ich gelobe
Besserung. Ich werde mich in den nächsten Tagen vor meinem Urlaub nochmal auf
meinen Hintern setzen und einige Blogeinträge nachholen. VERSPORCHEN!
Nach dem "König Chaos" in den ersten Monaten in meinem Zimmer regiert hat.
Bin ich froh berichten zu können, dass sich einiges geändert hat. Nachdem
erfolgreichen Putsch von dem "Kartoffelkönig" ist wieder ein Alltagsleben in
seinem Reich eingekehrt. Unser großzügiger Herrscher hat erstmal einige
Investitionen getätigt, um ein angenehmeres Leben für sein Gefolge zu
ermöglichen. Durch den Kauf von einem Kleider- und einem Büroschrank
herrscht nun endlich wieder eine klare Ordnung.
Durch zahlreiche Spenden von Bildern und Gemälden hat das Reich unseres
heiligen "Kartoffelkönigs" auch an Farbe und Schönheit gewonnen.
Einem besonderen Dank gebührt Corinna und Anne!
Montag, 7. Dezember 2009
"Manchmal hasse ich ..."
Fehlgeburt im Bus!
Ich habe sehr sehr lange überlegt, ob ich diesen Blogeintrag schreibe.
Vor ca. zwei Wochen sind wir mit dem Bus nach Kampala gefahren, um unsere
Reisepässe aus dem Hauptquartier des Roten Kreuzes abzuholen.
Als wir ungefähr 80km vor Kampala waren fing eine schwangere Frau in der
letzten Reihe des Busses plötzlich laut an zu schreien und packte sich
an der Bauch. Im ersten Moment konnte man nicht genau erkennen, was
geschehen war.
Nach weiteren fünf Minuten Fahrt wurden die Schmerzen wohl immer schlimmer.
Eine Frau, die die werdende Mutter auf der Fahrt begleitet hatte ging nach
vorne zum Boardpersonal. Diese hat dann sofort veranlasst, dass die erste
Reihe am Ausgang frei gemacht wurde und die Frau sich dort hinlegen konnte.
Der Bus führte seine Fahrt unterdessen weiter...
Nach einer weiteren viertel Stunde, wurden die Schmerzen der Frau immer
schlimmer und sie schrie immer mehr und mehr. Nach dem einige Passagiere den
Busfahrer überredet hatten, hielt dieser dann in einem kleinen Dörfchen, welches
ein "Medical Centre" hatte an. Ein "Medical Centre" ist kein Krankenhaus wie
man es aus Deutschland kennt. Es ist eher eine Erste-Hilfe-Station, in der
man Verbandszeug und wenn man Glück hat auch noch eine Krankenschwester
findet.
Als der Bus vor dieser Station hielt, rannte eine Frau aus dem Bus
und holte eine Krankenschwester. Da aber die Ausstattung dieses
"Medical Centre" wohl eher dürftig war kam die Krankenschwester erstmal nur mit eine
Plastikschürze und Latex-Handschuhen. Als sich die Frau einen ersten
Eindruck gemacht hatte, schickte sie eine andere Frau aus dem Center zurück um
eine Schüssel und eine Schere zu holen. Zu der Begleitung der schwangeren
Frau sagte die Krankenschwester, dass sie eine leere Tasche bräuchte. Auf
jeden Fall hat diese weinend eine Reisetasche ausgeräumt und die Kleidung in
eine Plastiktüte getan.
Zum Glück saßen wir weit genug hinten, so dass wir das Ganze nicht richtig
sehen konnten. Aber aus Gesprächen unserer Nachbarn konnte man heraushören,
dass die Frau eine Fehlgeburt hatte und die Krankenschwester das
tote Baby in die Reisetasche gelegt hat.
Nach weiteren fünf Minuten stieg die Frau, die soeben ihr Kind
verloren hat aus dem Bus aus und ging mit der Krankenschwester in das
"Medical Centre". Erst nach dem der Bus seit 20 Minuten seine Fahrt
fortgesetzt hat ist uns ein Krankenwagen mit Blaulicht entgegen gekommen...
Wenn ich auf dieses schreckliche Ereignis zurückblicke kann ich nur sagen,
manchmal hasse ich... Wie kann es sein, dass eine schwangere Frau in einem
Bus ihr Kind verliert und das über eine Stunde vergeht, ohne das eine Arzt
kommt. Das Gesundheitssystem in Uganda zählt noch zu den besten in Afrika,
ich möchte mir lieber nicht vorstellen, was in anderen Ländern auf dem
Kontinent passiert wäre.
Gruß Marcel
Ich habe sehr sehr lange überlegt, ob ich diesen Blogeintrag schreibe.
Vor ca. zwei Wochen sind wir mit dem Bus nach Kampala gefahren, um unsere
Reisepässe aus dem Hauptquartier des Roten Kreuzes abzuholen.
Als wir ungefähr 80km vor Kampala waren fing eine schwangere Frau in der
letzten Reihe des Busses plötzlich laut an zu schreien und packte sich
an der Bauch. Im ersten Moment konnte man nicht genau erkennen, was
geschehen war.
Nach weiteren fünf Minuten Fahrt wurden die Schmerzen wohl immer schlimmer.
Eine Frau, die die werdende Mutter auf der Fahrt begleitet hatte ging nach
vorne zum Boardpersonal. Diese hat dann sofort veranlasst, dass die erste
Reihe am Ausgang frei gemacht wurde und die Frau sich dort hinlegen konnte.
Der Bus führte seine Fahrt unterdessen weiter...
Nach einer weiteren viertel Stunde, wurden die Schmerzen der Frau immer
schlimmer und sie schrie immer mehr und mehr. Nach dem einige Passagiere den
Busfahrer überredet hatten, hielt dieser dann in einem kleinen Dörfchen, welches
ein "Medical Centre" hatte an. Ein "Medical Centre" ist kein Krankenhaus wie
man es aus Deutschland kennt. Es ist eher eine Erste-Hilfe-Station, in der
man Verbandszeug und wenn man Glück hat auch noch eine Krankenschwester
findet.
Als der Bus vor dieser Station hielt, rannte eine Frau aus dem Bus
und holte eine Krankenschwester. Da aber die Ausstattung dieses
"Medical Centre" wohl eher dürftig war kam die Krankenschwester erstmal nur mit eine
Plastikschürze und Latex-Handschuhen. Als sich die Frau einen ersten
Eindruck gemacht hatte, schickte sie eine andere Frau aus dem Center zurück um
eine Schüssel und eine Schere zu holen. Zu der Begleitung der schwangeren
Frau sagte die Krankenschwester, dass sie eine leere Tasche bräuchte. Auf
jeden Fall hat diese weinend eine Reisetasche ausgeräumt und die Kleidung in
eine Plastiktüte getan.
Zum Glück saßen wir weit genug hinten, so dass wir das Ganze nicht richtig
sehen konnten. Aber aus Gesprächen unserer Nachbarn konnte man heraushören,
dass die Frau eine Fehlgeburt hatte und die Krankenschwester das
tote Baby in die Reisetasche gelegt hat.
Nach weiteren fünf Minuten stieg die Frau, die soeben ihr Kind
verloren hat aus dem Bus aus und ging mit der Krankenschwester in das
"Medical Centre". Erst nach dem der Bus seit 20 Minuten seine Fahrt
fortgesetzt hat ist uns ein Krankenwagen mit Blaulicht entgegen gekommen...
Wenn ich auf dieses schreckliche Ereignis zurückblicke kann ich nur sagen,
manchmal hasse ich... Wie kann es sein, dass eine schwangere Frau in einem
Bus ihr Kind verliert und das über eine Stunde vergeht, ohne das eine Arzt
kommt. Das Gesundheitssystem in Uganda zählt noch zu den besten in Afrika,
ich möchte mir lieber nicht vorstellen, was in anderen Ländern auf dem
Kontinent passiert wäre.
Gruß Marcel
Freitag, 4. Dezember 2009
Die Grasshoppers (aus Zürich:-)) sind angekommen
Seit nun mehr ca. 3 Wochen sind alle Kinder in Harukutu, der Ortsteil von Fort Portal in dem wir leben, in heller Aufregung.
Seit Mitte November ist bei uns wieder Grashüpfersaison. Für die Ugander sind
frittierte Grashüpfer eine Delikatesse und eine willkommene und vor allem
billige Abwechselung zur sonst eher tristen einheimischen Küche.
In einigen Gärten bei uns im Ortsteil findet man richtige
Grashüpferauffangstationen. Da die Tiere Nachts am aktivsten sind und immer
in Licht fliegen kann man in einigen Gärten riesige Wellblechwände, die
taghell beleuchtet sind, finden. Wenn man nachts an solchen Wänden vorbei
geht, dann kann man das Ausmaß der diesjährigen Saison bewundern. Jede
Nacht tummeln sich hunderttausende der Insekten vor diesem Licht.
Nachdem meistens die Kinder die Insekten gefangen haben, werden sie zum
frittieren zubereitet. Sie werden erst in Wasser ertränkt und dann die Flügel und Beine ausgerissen. Grashüpfer sind sehr sehr eiweißhaltig aber auch fettig, sogar so fettig, dass man zum frittieren kein
zusätzliches Fett benötigt. Sie werden einfach für ein paar Minuten so in
die Pfanne geworfen und gewendet.
Am Anfang der Saison wurde ich ungefähr jeden Tag 10x gefragt, ob ich die
Grashüpfer schon probiert hätte. Irgendwann war meine Ausrede, dass ich noch
keine Möglichkeit hatte welche zu kaufen aber vorbei. So habe ich schweren
Herzen und mit einem gewissen Maß an Ekel all meinen Mut zusammengepackt
und die Tierchen probiert, welche eine gute Bekannte uns geschenkt hatte.
Nachdem der Ekel dann überwunden war und ich mir nicht mehr jedes Tier vorm
Verzehr angeguckt habe haben sie mir sogar ganz gut geschmeckt. Ich finde
sie schmecken ähnlich wie Krabben, zwar nicht so salzig als wenn man Krabben
frisch aus der Nordsee bekommt, aber schon sehr salzig. Viel kann man von
den kleinen Tierchen aber nicht auf einmal essen, da sie wirklich sehr viele Proteine enthalten.
Es wird zwar nie mein Leibgericht, aber es war mal eine ganz andere
kulinarische Erfahrung. So was gehört halt auch zu einem Jahr Uganda...
Gruß Marcel
Seit Mitte November ist bei uns wieder Grashüpfersaison. Für die Ugander sind
frittierte Grashüpfer eine Delikatesse und eine willkommene und vor allem
billige Abwechselung zur sonst eher tristen einheimischen Küche.
In einigen Gärten bei uns im Ortsteil findet man richtige
Grashüpferauffangstationen. Da die Tiere Nachts am aktivsten sind und immer
in Licht fliegen kann man in einigen Gärten riesige Wellblechwände, die
taghell beleuchtet sind, finden. Wenn man nachts an solchen Wänden vorbei
geht, dann kann man das Ausmaß der diesjährigen Saison bewundern. Jede
Nacht tummeln sich hunderttausende der Insekten vor diesem Licht.
Nachdem meistens die Kinder die Insekten gefangen haben, werden sie zum
frittieren zubereitet. Sie werden erst in Wasser ertränkt und dann die Flügel und Beine ausgerissen. Grashüpfer sind sehr sehr eiweißhaltig aber auch fettig, sogar so fettig, dass man zum frittieren kein
zusätzliches Fett benötigt. Sie werden einfach für ein paar Minuten so in
die Pfanne geworfen und gewendet.
Am Anfang der Saison wurde ich ungefähr jeden Tag 10x gefragt, ob ich die
Grashüpfer schon probiert hätte. Irgendwann war meine Ausrede, dass ich noch
keine Möglichkeit hatte welche zu kaufen aber vorbei. So habe ich schweren
Herzen und mit einem gewissen Maß an Ekel all meinen Mut zusammengepackt
und die Tierchen probiert, welche eine gute Bekannte uns geschenkt hatte.
Nachdem der Ekel dann überwunden war und ich mir nicht mehr jedes Tier vorm
Verzehr angeguckt habe haben sie mir sogar ganz gut geschmeckt. Ich finde
sie schmecken ähnlich wie Krabben, zwar nicht so salzig als wenn man Krabben
frisch aus der Nordsee bekommt, aber schon sehr salzig. Viel kann man von
den kleinen Tierchen aber nicht auf einmal essen, da sie wirklich sehr viele Proteine enthalten.
Es wird zwar nie mein Leibgericht, aber es war mal eine ganz andere
kulinarische Erfahrung. So was gehört halt auch zu einem Jahr Uganda...
Gruß Marcel
Abonnieren
Posts (Atom)