Sonntag, 20. Dezember 2009

Nachtrag: Besuch von Bohrarbeiten nahe Bundibudyo.

Am Freitag den 27.11. haben wir mit Henk, dem Abgeordneten vom Dänischen Roten Kreuz, Bohrarbeiten nahe Bundibudyo besucht. Normalerweise hätten wir an dem Tag gar nicht arbeiten brauchen. Unser Boss Francis erzählte uns am Tag zuvor, dass das Büro wegen einem islamischen Feiertag geschlossen sein wird. Das witzige an der Sache ist nur, dass nicht ein einziger mit islamitischen Glauben bei uns arbeitet. Na ja uns war es egal, da der Besuch der Bohrarbeiten für uns eh keine Arbeit, sondern eher ein Freizeitausflug war.

Henk hat uns am Freitagmorgen gegen 9 Uhr bei uns zu Hause abgeholt. Wir haben uns dann gemeinsam auf dem Weg Richtung Bundibudyo gemacht. Die Strecke dorthin ist richtig schön. Erst fährt man ins Ruwenzori Gebirge, um von dort aus die Serpentinen herunter ins Rift Valley zu fahren. Während der ganzen Strecke herunter ins Tal kann man die schöne Aussicht auf das Rift Valley und dem Semliki National Park genießen. Da das Tal ca. 1000 Höhenmeter niedriger als Fort Portal liegt ist es auch angenehm warm dort.

Bei den Bohrarbeiten angekommen konnte ich mir endlich mal ein Bild machen, wie in Uganda nach Wasser gebohrt wird. Für mich ist das in sofern interessant, da wir bei Tuchel, wo ich vorher gearbeitet habe, auch Bohrgeräte gebaut haben. Die Trucks der Bohrfirma waren zwar eine Nummer größer als die, die ich aus Deutschland kenne, aber das Prinzip ist das Gleiche, zumindest bei "mat-drilling". Es wird Wasser mit Druck durch den Bohrer ins Bohrloch gedrückt um den Abraum vom Bohrer mit dem Wasser nach oben zu spülen. Das ganze in Uganda zu sehen war echt interessant.
Ich finde es cool, dass ich bei meiner Arbeit mit solchen Projekten zu tun habe. Uganda ist zwar ein sehr sehr grünes Land und gleichzeitig auch noch das wasserreichste Land Afrikas, dennoch haben nur ca. 2/3 der Bevölkerung Zugang zu sauberen oder weniger bedenklichen Trinkwasser. Hier in Uganda und ganz besonders auch im Westen des Landes kann es durch aus sein, dass einige Familien mehrere Kilometer laufen müssen um sauberes Wasser zu bekommen.

Nach dem wir uns ungefähr eine Stunde lang die Bohrarbeiten angeguckt haben, haben wir uns auf den Weg gemacht um noch die Bauarbeiten von einem "Shallow Well" zu begutachten. Ein "Shallow Well" ist das was man in Deutschland als Brunnen kennt. Man gräbt ein ca. 10m tiefes Loch, dass Wasser wird dann von alleine in die Brunnenröhre gedrückt. Ist halt wirklich genauso wie in Europa.
Die Strecke von den Bohrarbeiten zu dem "Shallow Well" hat Henk mich fahren lassen. War echt mal wieder cool Auto zu fahren und dann auch noch einen Jeep durch die Wildnis. Der erste Teil der Strecke war besonders aufregend. Die Strasse, welche sich eigentlich nicht Strasse nennen dürfte, war teilweise viel schmaler als das Fahrzeug. Dreimal musste ich auch einen kleinen Fluss durchqueren, für solche Fahrten ist ein Allradfahrzeug unabdingbar. Es macht echt Spaß so ein Fahrzeug mit Allrad durch die Wildnis zu fahren. Der zweite Teil der Strecke war zum Fahren nicht mehr ganz so spannend, dafür war die Landschaft um so schöner. Der zweite Teil führte uns mitten durch den Semliki National Park. Während der Fahrt konnten wir einige Affen, jede Menge Antilopen und verschiedene Vögelarten beobachten.

Nach dem Besuch des Brunnens haben wir uns noch auf dem Weg zum Semliki-River gemacht. Dieser Fluss ist der Grenzfluss zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo :-), sehr demokratisch das Land. Auf jeden Fall soll der Fluss voll mit Krokodilen und Nilpferden sein. Wir haben aber leider keine gesehen. Vielleicht waren wir einfach zur falschen Zeit am falschen Ort. Dafür hat man von dort aus eine fantastische Aussicht auf das "Blue Mountain" Gebirge.

Es tut mir Leid, dass ihr so lange auf dem Bericht warten musstet, aber manchmal geht es einfach nicht schneller...

Schöne Grüße aus Uganda,
Marcel







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